Fledermäuse gehören zusammen mit den eng verwandten Flughunden zu den sogenannten Fledertieren. Sie sind damit die einzige zu dieser Ordnung zählende Art, welche fliegen kann. Auf der ganzen Welt gibt es knapp 1.000 verschiedene Arten.
Die Verbreitung der Fledermaus in Deutschland
In Deutschland leben rund 25 verschiedene Arten von Fledermäusen. Zu den verbreitetsten Arten gehören vor allem die Mopsfledermaus, die Nordfledermaus, die Alpenfledermaus, die Nymphenfledermaus und das Kleine Mauseohr. Da Fledermäuse zu den besonders gefährdeten Säugetierarten gehören, stehen sie in Deutschland unter Naturschutz. Der Fledermausschutz ist deshalb so wichtig, weil die Tiere zahlreichen Gefahren wie zum Beispiel Bioziden, Windenergieanlagen und einem akuten Nahrungsmangel durch das Fehlen von Insekten ausgesetzt sind. Wer eine Fledermaus fängt, sie verletzt oder gar tötet, muss mit einem Bußgeld rechnen. Die Höhe der Strafe variiert von Bundesland zu Bundesland und liegt zwischen 50.000 Euro und 65.000 Euro. Das Zerstören von Ruhestätten wird in gleicher Weise bestraft.
Die Fledermaus in der Schweiz, Österreich und Europa
In der benachbarten Schweiz gibt es sogar 30 verschiedene Fledermausarten. Diese werden in vier verschiedene Familien unterteilt. Dazu gehört die Familie der Miniopteridae, die Molossiadae, die Vespertilionidae und die Rhinolophidae. In Österreich gibt es derzeit rund 28 Arten. Am häufigsten trifft man dort auf die Große Hufeisennase, die Kleine Hufeisennase, die Wasserfledermaus, die Teichfledermaus, und das Mausohr. Insgesamt kommen im europäischen Raum vor allem die Mauseohren und die Bulldoggfledermaus vor. Diese Arten gibt es deshalb so häufig, weil sie zu den besonders robusten und fortpflanzungsfreudigen Arten zählt.
Markante Merkmale und Körperbau
Fledermäuse sind generell etwas kleiner als die eng verwandten Flughunde. Die größte Fledermausart hat eine Kopflänge von rund 14 Zentimetern und eine Spannweite von knapp 60 Zentimetern. Die kleinste Art nennt sich Hummelfledermaus uns ist gerade einmal zwei Gramm schwer. Zusammen mit nur einer anderen Tierart gilt sie als das kleinste bekannte Säugetier. Das Fell der fliegenden Säuger ist dicht und von einer gräulichen bis bräunlichen Farbe. Die Bauchseite ist stets heller als der Rücken.
Die Flughaut der Tiere ist eines der hervorstechendsten Merkmale und ermöglicht den Fledermäusen das Fliegen. Die Haut besteht aus zwei übereinanderliegenden Hautschichten, welche sich fast über die ganze Körperlänge der Fledermäuse erstrecken. Eine sogenannte Schwanzflughaut dient dazu, die meist noch lebende Beute einzufangen und zum Nest zu transportieren.
Die erstaunliche Lebensweise der Fledermäuse
Fledermäuse ernähren sich von Insekten, welche sie im Flug erlegen. Einige wenige in den Tropen lebende Arten ernähren sich vegetarisch und sind aufgrund ihrer Lebensweise äußerst wichtig für das Überleben der exotischen Flora. Besonders große Arten fressen neben Insekten auch sehr kleine Säugetiere. Sogar andere, weniger gewichtige Fledermausarten werden von diesen Tieren verspeist. Außerdem stehen Mäuse, kleine Vögel und Frösche auf dem Speiseplan. Die Vampyrum Spectrum ist die allergrößte Fledermaus und frisst mitunter Vögel, welche die Größe einer Taube aufweisen.
Der Körperbau der Tiere ist bis ins kleinste Detail auf Fliegen und das nächtliche Jagen in der Luft ausgelegt. Der im Verhältnis zum restlichen Skelett äußerst voluminöse Brustkorb dient dazu, dass die starke Brustmuskulatur einen festen Ansatzpunkt hat. Wenn eine Fledermaus sich in die Lüfte begibt, wird der Herzschlag erhöht, damit der gesteigerte Bedarf an Sauerstoff im Blut des Tieres abgedeckt werden kann. Das Herz ist außerdem sehr groß, damit das anstrengende Jagen trotz des geringen Körpergewichts gut funktioniert. Im Vergleich zu anderen Säugern hat die Fledermaus ein circa dreifach vergrößertes Herzvolumen.