Beim europäischen Feldhamster handelt es sich um ein Nagetier. Der wissenschaftliche Fachname lautet Cricetus cricetus.
Das Tier gehört zu der Ordnung der Nagetiere, der Familie der Hamster- und Wühlmausartigen sowie der Gattung der Feldhamster. Lesen Sie, was dieses in Deutschland stark geschützte Säugetier ausmacht:
Informationen zum Lebensraum und der Verbreitung
Das Tier lebt vor allem in kontinentalem Klima. Daher reicht das Verbreitungsgebiet von den Steppen Zentralasiens über Russland bis hin nach Osteuropa. In mitteleuropäischen Ländern ist der europäische Feldhamster nur in bestimmten Regionen aufzufinden, dabei vermehrt in der Tschechischen Republik, Ungarn, Slowenien, Frankreich und Deutschland.
Der Lebensraum des Nagetiers begrenzt sich auf ländliche Ackerflächen sowie Lehm- und Waldböden.
Hierzulande gehört der europäische Feldhamster heutzutage zu den streng geschützten Arten. Ein großer Rückgang in der Populationsdichte erfolgte dadurch, dass das Tier über einen sehr langen Zeitraum hinweg als landschaftlicher Schädling bekämpft wurde. Heute hat sich der Fang zwar deutlich zurückentwickelt, es bestehen jedoch neue Gefährdungsfaktoren. Zu den bedeutendsten zählt vor allem der Verlust des natürlichen Lebensraums durch die Intensivierung der Landwirtschaft.
Doch auch die illegale Fell- und Pelzindustrie stellt für das kleine Nagetier eine große Bedrohung dar.
Daten und Merkmale des europäischen Feldhamsters
Im Durchschnitt verfügt der europäische Feldhamster über eine gesamte Körpergröße, die zwischen 20 und 35 Zentimetern variiert. Der meist felllose Schwanz fügt diesen Daten noch circa drei bis sechs Zentimeter hinzu.
Das Gewicht variiert dabei jedoch sehr stark. Jungtiere bringen größtenteils nur um die 200 Gramm auf die Waage, während robuste ausgewachsene Tiere an die 700 Gramm herankommen. Dabei verfügen Männchen im Normalfall über eine höhere Körpermasse als Weibchen.
In den meisten Fällen ist rund 60 Prozent der Fellbedeckung braun. Charakteristische Merkmale des europäischen Feldhamsters stellen die weißen sowie cremefarbenen Flecken im Bereich der Schnauze, der Wangen sowie den Schultern dar. Die Körpervorderseite wird durch schwarzes Fell bedeckt.
Der Feldhamster erlangt durch die differenzierte Färbung den Titel des buntesten europäischen Pelztieres. In den meisten Fällen hat das Tier eine Lebenserwartung von circa zwei Jahren.
Übrigens ist der Feldhamster nicht für die Haltung als Haustier geeignet. Davon abgesehen, dass er sehr viel Platz bräuchte (Auslauf statt Käfig), steht er auch unter Naturschutz. Wer sich einen Hamster halten will, der sollte z.B. auf den beliebten Goldhamster zurückgreifen.
Informationen zur Lebensweise des europäischen Feldhamsters
Der europäische Feldhamster gehört zu den Einzelgänger unter den Tieren und besitzt damit ebenfalls jeweils einen eigenen Bau. Dieser wird streng gegenüber Artgenossen verteidigt und der Bereich rundherum durch individuelle Duftmarken markiert. Das Hauptnahrungsmittel des Nagetier besteht aus Körnern und Hülsenfrüchte. Gelegentlich kommen jedoch auch Pflanzen wie Klee, Rüben, Mais, Getreidepflanzen sowie Wildkräuter hinzu.
Der Hamster lebt jedoch nicht rein vegetarisch. Die tierischen Produkte der Nahrung des Nagetiers stellen vor allem Regenwürmer, Insekten und Käfer dar.
Wie viele Nagetiere gehört auch der europäische Feldhamster zu den nachtaktiven Arten. Des Weiteren betreibt er jährlichen Winterschlaf. Dieser dauert gewöhnlich von September bis April an. In diesem Zeitraum gibt es jedoch zwischenzeitliche Aufwachphasen, dessen dauert zwischen fünf und fünfzehn Tagen variieren. In diesem Zeitraum kümmert sich das Tier vor allem um die Nahrungsaufnahme. Vor dem Winterschlaf sammelt sich jedes Tier um die zwei Kilogramm Nahrung, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Gelingt es einem einzelnen Tier nicht, genug Nahrung aufzuspüren, ist der innerartliche Kannibalismus unter den europäischen Feldhamster äußerst verbreitet.
Nach dem Erwachen fängt das Tier bereits an, sich um die Errichtungen eines geeigneten Sommerbaus zu kümmern. Dabei gräbt es kleine, enge und äußerst steile Tunnel und Kanäle in den Boden. Diese reichen meist zwischen 50 und 100 Zentimetern unter die Erdoberfläche. Die Paarungszeit beläuft sich, je nach Temperatur, auf die Monate zwischen Mai und August.